Zuhause in fremden Gärten

Hach, – Urlaub! Nach einer schönen Woche am Meer in Südschweden sind wir jetzt in einer kleinen Stadtvilla in Kopenhagen angekommen. Das Wetter ist herrlich! Der Sommer ist auch hier ausgebrochen. Während Uta sich um den Pankegarten kümmert und Mosh beim bewässern unsereres Balkons ins schwitzen kommt und fleissig Tomaten erntet, kümmere ich mich gerne (!) um den hübschen Garten unserer Vermieter die noch auf Mallorca weilen… Auf den Sommer!

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March Against Monsanto

Wir waren da! Bei strömendem Regen sind wir vom Berliner Rathaus bis zum Kanzleramt marschiert um gegen Monsanto (Syngenta, Bayer…), genmanipuliertes Saatgut, Pestizide, Patente auf Pflanzen und Tiere usw. zu demonstrieren.

Auch wenn wir uns angesichts der Übermacht globaler Konzerne hilflos vorkommen, kann doch jeder in seinem Umfeld etwas ändern. Selber denken, besser informieren, nicht einlullen lassen, nach besseren Alternativen suchen, vernetzen …

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Ein kalter Wind von Osten weht …

Da fällt einem nix mehr ein bei dem „Frühlingswetter“. Dauerfrost und eisiger Wind… heute Nacht wirds -9 Grad in Berlin! Hoffentlich schützt die 20cm dicke Schneeschicht meine Frühlingsblüher. Die Fensterbretter sind voll mit Tomaten und Kräuter und den ersten schnellwachsenden 18-Tage-Radieschen.

In der Kollonie-Panke sollte heute der Hauptwasserhahn wieder aufgedreht werden. Ich denke die haben es sich nochmal überlegt…

Uta hat die Grippe erwischt, und ich bin mit Luke zum rodeln in den Humboldhain. Die Rodelverhältnisse waren perfekt!

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Hoch im Norden

Am Wochenende war ich mit Feundinnen auf der Insel Rügen. Es gab viel Regen, ordentlich Sturm, und alle Sorten Wind und Wetter … Riesige Kranichschwärme ziehen zur Zeit über die Insel und am Hochufer kann man Sandornbeeren naschen. Die Sommersaison ist just diesen Sonntag zu Ende gegangen, weshalb wir 1 Stunde an der nördlichsten Bushaltestelle Deutschlands (Bakenberg) vergeblich auf unsere Abfahrt warteten … (Da gehen noch 3 Beschwerde-Mails an die Rügener Verkehrsbetriebe!) Entschädigt wurden wir mit vieeel frischer Luft, jeder Menge Regenbögen und originellen Anregungen für die Gartengestaltung …

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Ein pfälzer Gartenidyll

Gestern war ich zu Besuch bei Peter Hamburger und Roland Häfele in einem ganz besonderen Garten in Rheinzabern (Pfalz). Im März war ein Artikel über die beiden in ‚Mein schöner Garten‘ und ich war schon lange neugierig … Über 2 1/2 Stunden nahmen sie sich Zeit für mich, zeigten mir ihre Schätze und beschenkten mich im Anschluss mit selbstgezogenen Setzlingen. (Aronia, Agastache, Blutweiderich, Sonnenhut, Nachtkerze, Katzenminze)

Ich war total begeistert von der bunten Vielfalt blühender Sommerblumen und habe mir Anregungen geholt: Zinien, Sonnenhut und Cosmea muss ich nächstes Jahr unbedingt im Pankegarten ansiedeln und die hübsche kletternde Kanarische Kapuzienerkresse würde sich gut bei mir auf dem Balkon machen …

Neben den klassischen Gemüsebeeten mit Zucchinis, Tomaten, Möhren und Salat gibt es hier auch viele dekorative, essbare Pflanzen wie den aufällig blühenden Hahnenkamm oder die Schwarznessel und tolle Kräuter z. B. Zitronenverbene, griechischen Bergtee, Agastache und viele weitere Minzarten. Viele Pflanzen sehe ich zum ersten mal und notiere mir die Namen der spätsommerlichen-Bienenweiden: Lein, Saflor, Spinnenblume, Anistagetis (lecker!) Witwenblume, Katzenpfötchen, Brennende Liebe, Mönchspfeffer (Heilkraut), Zistrose, Solanum (Kartoffelblume), Wandelröschen …

Ganze Bienenschwärme umfliegen den blühenden Efeu. Auch seltene Wildbienen wie die große schwarze Holzbiene finden hier Nahrung und Unterschlupf. Kiwi und Feigen dürfen in keinem südpfälzer Garten fehlen und sie gedeihen auch hier sehr gut. Nur beim Buchs gibts derzeit Probleme …, der Buchsbaumzünsler wütet in der Region und ist nur schwer zu bekämpfen. Viele alte Büsche müssen leider entsorgt werden.

Natürlich durfte ich auch einen Blick in das liebevoll restaurierte, denkmalgeschützte Fachwerkhäuschen werfen … Die beiden sind leidenschaftliche Sammler und Flohmarktgänger … deshalb gabs auch hier viel hübsches zu sehen: alte Stickereien, den stilvollen Kachelofen, antike Puppenküchen und Kaufläden, elsässer Keramik und original Schwarzwälder Kuckucks-Uhren! 6 mal im Jahr ist der Garten in der Rappengasse 11 für Besucher geöffnet. Bis zu 1000! Gartenfreunde kommen mittlerweile beim Tag der offenen Gärten vorbei um diesen schönen Garten im Wandel der Jahreszeiten zu erleben. www.offenegaerten-pfalzundelsass.de

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Tschüss Pfalz

Meine Woche Pfalzurlaub neigt sich dem Ende. Fürs Mittagessen war ich gerade ein letztes mal im Garten Salat ernten. Meine Mutter hat selbst gezogenen Endivien-Salat, Feldsalat, Rucola und Kapuzinerkresse. Dazu gibts noch frische Kräuter.

Es ist immer ein bischen Arbeit und der Salat muß gründlich gewaschen werden wegen der ganzen Tierchen im Salat: Ohrenkneifer, Spinnen, Schnecken und Schneckenkacke … aber es lohnt sich. Wir essen den Endivien-Salat gerne sehr fein geschnitten mit leckerem Honig-Senf Dressing und viel Knoblauch. Dazu gibts heute Kübis-Kartoffel Auflauf. Zur Zeit gibt es hier auf dem Land tolle Kürbisse ab 50 Cent das Stück.

Ich hab bei meinen Spaziergängen hier im Dorf auch immer über die Gartenzäune geguckt und diskutiere auch gerne mit meiner Mutter die neumodischen Garten-Gestaltungen hier in der Gegend. Geschmäcker sind ja verschieden, aber was hier teilweise in den Vorgärtchen veranstaltet wird … Schwarze Folie wird verlegt damit kein Unkraut mehr durchwächst darüber kommen kitschige, importierte Steine … ein paar Nadelgebüsche drauf: 3500 Euro vom Fachmann gemacht. Schlimm!

Zu meiner Freude habe ich heute morgen einen netten Artikel zu diesem Thema in der Regionalen Zeitung (Rheinpfalz) gelesen; „Vom Steingärtchen zur Mondlandschaft.“ Darin ein Plädoyer für heimische Pflanzen und Vielfalt! Super. Ich hoffe das nehmen sich die Pfälzer zu Herzen.

Bei den Alpakas

Mosh und ich sind Sonntag spontan aufs Land gefahren:  zum Kanu-Hecht bei Kratzeburg, im Müritz Nationalkpark. Da ist einfach nur Natur!  Riesige Seen und Kanäle zum paddeln, Wiesen und Wald soweit das Auge reicht.

Sonntag sind wir bei herrlichem Sonnenschein den ganzen Tag gepaddelt. Die Kraniche sammeln sich gerade in der Gegend und wir waren total begeistert als 30 Tiere über uns geflogen sind. Nach einer deftigen Abendmahlzeit beim Paddel-Hecht durften wir ihm und seiner Frau noch zusehen wie sie ihre kleine Alpaka-Herde einsammelten und über die Straße nach Hause brachten. Die Tiere sind wirklich total niedlich!

Wir übernachteten im Wohnwagen und wollten eigentlich morgens zum Sonnenaufgang um 7 wieder auf den See … Der Anblick war großartig, die Sonne stand tief und rot am Himmel und der See war total im Nebel. Uns war es allerdings doch noch ein bißchen zu früsch.

„Habt ihr den Kranich vorhin gehört?“ , fragte uns der Hecht als wir ihn nach dem Frühstück tafen„ … der war dort auf der Wiese, genau hinter eurem Wohnwagen …“  –  “ Äh, nö …“  Wir  Städter haben natürlich nix mitgekriegt. Da kamen wohl gerade Nachrichten zum Tag der deutsche Einheit im Radio …

Wir gingen’s ganz langsam an: Paddeln, Kaffee trinken, Mittagspause und ein ausgiebiger Spaziergang. Es gibt gerade unglaublich viele Pilze – leider erkenn ich nur die giftigen Fliegenpilze … Im alten Fichten-Forst waren fast alle Bäume halb entrindet und hatten ein Fischgrätenmuster eingeritzt. Wir haben ein Weilchen gebraucht um das Rätsel zu knacken: In der DDR wurde noch bis 1990 Baumharz gewonnen. Mittels Destillation wird daraus Kolophonium und Terpentinöl gewonnen.

Die Wiese hinter unserem Wohnwagen war total riesig und absolut wild mit unzähligen Blümchen und Kräuterchen bewachsen. Für Bodenbrüter wie die Feldlerche z.B. ist das ein absolutes Paradies! Wir sahen auch jede Menge aufgeregte kleine Vögelchen alarmiert auffliegen, als wir um die Wiese spazierten.

Rausgepaddelt

Nicht auf der Panke – sondern auf der Müritz waren wir am Wochenende unterwegs … mit Paddel-Booten, Zelten und Kaffeekocher. Das Wetter war herrlich warm und das Wasser sehr erfrischend!

So viel Natur war kaum auszuhalten. Wir hatten ein Dauergrinsen im Gesicht…  Auf dem Töpferhof in Granzin aßen wir leckeren warmen Apfelkuchen. Der Garten dort ist naturnah angelegt, mit vielen Kräutern und einem Brennessel-Rondell auf der Wiese. Dort gibts so leckere Spezialitäten wie selbstgemachter Hollunderblütenlimonade oder Sandorn-Nektar.

Wir hätten ja auch mal große Lust auf der Panke zu paddeln. Die Panke fließt ja sogar in die Spree … nur leider wird das letzte Stück der Panke unterirdisch durch ein Rohr geleitet. Aber mit einem Bootswagen könnte man die Stelle ja umgehen…

Hier der Verlauf der Panke auf Wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Panke