Frühjahrsputz

Im Frühjahr bin ich oft extrem motiviert zu entrümpeln, und merke wie gut mir das tut. Klamotten, Küche, Keller, Gartenhütte. Es bieten sich genug Gelegenheiten …

Auch im Körper darf ab und zu entrümpelt werden z.B. mit einer Frühlingskur. Besonders praktisch, wenn man sich gerade da aufhält, wo der Bärlauch wächst. Ich war 1 Woche in der Pfalz und konnte den ersten frischen Bärlauch im Wald sammeln. Ich habe mich dermaßen auf diverse frische Wildkräuter gestürzt die jetzt überall aus der Erde sprießen … dass ich aus Versehen auch ein bißchen am giftigen Aronstab genascht habe.
Sehr unangenehme Erfahrung und gar nicht so ungefährlich, der Aronstab, (Giftpflanze des Jahres 2019!) verätzt die Schleimhäute … Den sollte man also nicht  wie ich mit Sauerampfer verwechseln oder aus Versehen mit dem Bärlauch einsammeln.

Seit Sonntag mache ich jetzt quasi eine Frischekur für die Darmflora. Bärlauch frisch aufs Brot, als Quark, als Bärlauchbutter, auf Spaghetti und in der Gemüsepfanne. 3x täglich mindestens. So lecker!

Wildnis bei Lanke

Gestern machten wir eine Rund-Wanderung zwischen Lanke und Lobetal, nordöstlich von Berlin. (Eine 14-km lange Tour aus dem Rother Wanderführer)

Wir starteten beim Schloss Lanke und liefen durch den verwilderten Schlosspark, der ursprünglich von Lenné gestaltet wurde, zum Ufer des Hellsees. Hier und im angrenzenden Wald wird die Natur in Ruhe gelassen. Die Berliner Waldbaurichtlinie ist sehr naturnah …

Ein Auszug aus den Entwicklungs-Zielen:

Gesunde alte und absterbende Bäume sowie liegendes und stehendes Totholz sind als sogenanntes Biotopholz ein wichtiger Beitrag zur Förderung und Sicherung von Vorkommen gefährdeter Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. 5 bis 10 vitale Altbäume pro Hektar bleiben deshalb der natürlichen Entwicklung überlassen und bilden die Grundlage für ein flächen- und dauerhaftes Alt- und Biotopholzprogramm in den Berliner Wäldern. Um den Anteil an Totholz für die darauf angewiesenen Arten zu erhöhen, verbleibt liegendes und stehendes Totholz sowie Windbruch jeden Alters im Wald.

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Eine ausgehölte uralte Eiche steht an einer Badestelle am Ufer des Hellsees. Riesige Fichtenstämme liegen im Wasser, im abgestorbenen Holz sieht man kleine Höhlen von Insekten, wie der Holzbiene z.B.
Wir hörten Spechte und sichteten einen Buntspecht, 2 Kleiber, einen Raubvogel der über dem Biesentaler Becken seine Kreise zog und seinen markanten Ruf ertönen ließ … ( Leider hab ich nicht die geringste Ahnung um welchen Raub-Vogel es sich da handelte)  Später erspähten wir einen Kranich, (oder wars ’ne Wildgans) ganz weit oben. Nächstes Mal nehmen wir auf jeden Fall ein Fernglas mit!

Ein magischer Ort

Am Samstag war ich mit meinem Patenkind (12) auf der Pfaueninsel. Trotz Herbstferien gab es bei dem trüben Wetter nur sehr wenige Ausflügler. Wir besuchten die baulichen Highlights im Ruinenstil, fotografierten jede Menge freilaufende Pfauen, ließen uns durch das Wegenetz treiben, veloren kurz die Orientierung, fanden schließlich doch noch die Wasserbüffel und die Meierei und bestaunten die alten Eichen.

Kurz vor der Dämmerung gerieten wir plötzlich in einen Vogeltornado. Hunderte von Stare hatten sich in den Büschen und Bäumen beim Rosengarten auf der Pfaueninsel gesammelt. Es war ein unglaubliches Gezwitscher und als der Schwarm aufflog wurde es laut und wir spürten richtig den Wind …

Der riesige Schwarm zog ein paar mal zwischen der Pfaueninsel und dem Schloßpark Babelsberg hin und her. Wir beobachteten sie noch als wir auf die kleine Fähre warteten, unter einer großen Eiche auf die 3 Pfauen hochflogen. Unglaublich! Auf der anderen Seite wartete ein historischer beiger MAN-Bus der BVG aus den 70er oder 80er Jahren, der uns durch eine enge gewundene Straße durch den Wald zurückbrachte zur S-Bahn Wannsee, in die Zivilisation.

Die kleine Toskana

Heute war ich mit meinen Eltern an der deutschen Weinstraße spazieren. Die sanften Hügel, der Wein, die bewaldeten Berge erinnern hier und da an die Toskana. Des öfteren werden hier jetzt auch schon Zypressen in Alleen gepflanzt … Wir sind zwischen Frankenweiler, Bad Gleisweiler und Burweiler am Haardrand entlang gewandert, vorbei an imposanten Mamutbäumen (im Park der Klinik in Bad Gleisweiler), der wohl ältesten Edelkastanie (ebenfalls Bad Gleisweiler), durch beschauliche Gassen, über einen Kreuzweg nach oben auf den Teufelsberg (597m) zur Annakapelle und wieder runter ins Modenbachtal. Dort im Weingut Burrweiler Mühle, saßen wir idyllisch im Garten vor den Weinterassen und aßen Pfälzer Speziälitäten: mit Ziegenkäse überbackene Feigen, Wildschweinleberknödel, neuer Wein. Paradisisch!

Gestern habe ich mit Freunden eine ähnliche kleine Tour gemacht. Da gings von Schweigen, wo das deutsche Weintor steht, nach Wissembourg/Frankreich. Das ist ein ca 1km weiter Katzensprung durch die Weinreben. In Weissenburg flanierten wir wie die Touristen, besichtigten die Kirche, grüßten mit ‚Bonjour‘ und stimmten uns schonmal auf unseren anstehenden Urlaub in der Bretagne ein … Wir tranken Kaffee in Frankreich und aßen original Elsässer Apfelkuchen, zurück in Schweigen gabs Pfälzer Spezialitäten und Weinschorle. Ein Hoch auf die Pamina-Region! (Südpfalz/Baden/Elsass)

Pfälzer Radtour

Die geht so: Sonne scheint, spontan steigen wir aufs Rad, ohne Proviant und ohne Mittagessen. Die Fahrrad-Karte hab ich auch zuhause vergessen. Egal, der Weg von Kandel nach Bad Bergzabern ist super ausgeschildert und führt auf einem Hügelkamm durch die Weinberge. Die Reben hängen voll und hier und da wird genascht an Riesling, Spätburgunder, Müller-Turgau … am leckersten sind aber die dunklen Trauben, höchstwarscheinlich werden die zu Blauer Portugieser oder Dornfelder verarbeitet … 

Die Weinlese ist in vollem Gange, einige Vollernter rauschten durch die Reben oder sausten an uns vorbei. In den letzten Jahren hat sich die Kirschessigfliege hier sehr verbreitet. Teilweise werden die Trauben jetzt früher geerntet, bevor die Fliege die Ernte zunichte machen kann.

Im Schneckentempo fuhren wir die 20 km nach Bad Bergzabern und kehrten gleich in der Bahnhofswirtschaft ein. Es gab Pfälzer Zwiebelkuchen und neuen Wein, stilecht im Dubbeschoppe (500ml). Der Federweisser hatte schon ordendlich Alkohol und wir fuhren beschwingt über die hübschen Dörfer zurück bis zum Sonnenuntergang … Schee wars! 

Schnipp-Schnapp

In der Pfalz, im Garten meiner Eltern, gibt es immer was zu tun. Gleich heute morgen, an meinem ersten Urlaubstag durfte ich wieder mit anpacken. Unser alter Feigenbaum hat sich gestern verabschiedet. Ein Schnittfehler hat sich gerächt: in Bodennähe wurde ein Ast waagerecht abgeschnitten, der Wulst fing das Regenwasser auf und ließ Feuchtigkeit eindringen. Der Stamm ist komplett verfault und der Baum kippte unter der Last seiner Früchte gestern einfach um, ins Staudenbeet.

Optisch ist das natürlich ein Verlußt, der Baum sah hübsch aus und lockte die Vögel an die Terasse. Zum Glück gibts junge Sprößlinge, die die Lücke schnell wieder auffüllen können.

Wir zerkleinerten zu dritt den Baum, warfen das Grünzeug auf den Kompost und die Äste zum Brennholz.

Meine Mutter kümmerte sich um den Kolateralschaden und pflanzte ein bißchen um. Ich inspizierte die anderen Obstbäume, befreite die Quitte von faulen Früchten, sammelte Äpfel ein für Apfelmus, und naschte Himbeeren.

Glücklicherweise wächst weiter hinten im Garten ein zweiter  Feigenbaum. An leckeren Früchten wird es so schnell keinen Mangel geben …

In Finkenwerder

Gestern habe ich Freunde in einer Kleingartenkollonie in Hamburg Finkenwerder besucht. Der Stadtteil südlich der Elbe gehört zum ‚Alten Land‘ das bekannt ist für seine Apfelplantagen. Fast 500 Parzellen gibt es hier … ich bin direkt in den Hyazynthenweg zu Thorstens gelber Hütte. Gute Freunde haben Thorsten die kleine Parzelle mit dem ‚Posthäuschen‘ vermittelt. Ihre hübschen Parzelle liegt genau gegenüber.

Nach einem gemütlichen Kaffeeklatsch bei herrlichem Spätsommerwetter gings los mit Parzellenbegehung und Fachgesprächen … Thorsten hat in seinem ersten Gartenjahr schon richtig viel geschafft! Er hat massenhaft ‚eingezwiebelt‘, seine Obstbäumchen erzogen,  um- und eingepflanzt und geerntet. Die coolste Idee fand ich den Fugenthymian. Zuerst hatte ich mich über das ‚Unkraut‘ auf der Terasse gewundert, später hat Thorsten mir erzählt, dass er den trittfesten Thymian extra eingesäat hat. Der ideale Standort: die Waschbettonplatten heizen sich gut auf und sorgen für mediterane Bedingungen, Abends duftet es herrlich würzig!

Im Nachbargarten bei Natascha und Philipp gab es auch viel zu sehen. Sie sind schon 3 Jahre hier und haben schon richtig viel gebaut. Hochbeete, Terassenüberdachung, offene Werkstatt, Gewächshaus … Ich war beeindruckt. Das coole Hochbeetsystem aus Palettenwänden werde ich auf alle Fälle noch in diesem Herbst bei uns ausprobieren …

Mut zur Wildnis

Am Wochenende waren wir in Süddeutschland, genauer gesagt in Tübingen. Der Neckar führt Hochwasser, die Vegetation ist extrem üppig von den hohen Niederschlägen der letzten Monate.
Wir waren zu Kaffee und Kuchen in einen Garten am Hang des Österbergs eingeladen. Die ‚grüne Hölle‘, wie Freunde der Besitzer den ‚wald‘-gewordenen Garten nennen ist ein Paradies für Wildtiere: Spechte haben ihre Höhlen in die Bäume gehämmert. Marder, Siebenschläfer, Fuchs und Dachs fühlen sich hier wohl. Einerseits überfiel mich beim Anblick des verwilderten Grundstücks gärtnerischer Tatendrang: ich war kurz davor, eine Baumschere zu verlangen und mich über die Apfelbäume herzumachen. Andererseits bewunderte ich die Besitzer für ihre Gelassenheit und ihren Mut hier wenig einzugreifen. Klar muss nach einem Sturm ab und zu etwas geräumt werden und natürlich will man den alten Gravensteiner Apfelbaum erhalten. Auch wurden die hohen Bäume, darunter ein schöner alter Mamutbaum, kürzlich noch von einem Profi begutachtet.
Leider löst der Anblick eines ‚verwilderten‘ Gartens bei vielen Menschen immer noch Unverständnis aus, dabei ist diese lebendige Natur um einiges erstrebenswerter als tot gepflegte Mustergärten oder leblose Steingärten.
  

Berliner Umland

Der Herbst ist sonnig in Berlin. Mich ziehts aufs Land und ans Wasser! Mit der Bahn gings letzten Sonntag raus nach Fürstenberg. Wir schlenderten, vorbei an bestrickten Bäumen und schmucken Häusern, durch das nette Städtchen, das von 3 Seen umrahmt wird und sich „Tor zur Mecklenburger Seenplatte“ nennt. Wir mieteten uns spontan ein Kayak und paddelten durch die Kanäle und über die Seen… Herrlich!

guerillaknitting

Gestern fuhren wir Richtung Süden, nach Werder. Die hübsche Altstadt liegt auf einer Insel in der Havel. Wir aßen im Fischrestaurant „Arielle“ und schlenderten anschließend am Ufer entlang und durch die Kleingarten-Kollonie an der Spitze der Insel. Die Parzellen sind unheimlich fruchtbar und das Klima ist besonders mild. Hier wächst alles besonders üppig: die Dahlien, die gelben Blütenmeere von Topinambur und Alant, die Herbst-Stauden und die riesigen Sonnenblumen!

Werder

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Ökodorf Brodowin

Gestern waren wir mit den Rädern unterwegs im Biosphärenreservat Schorfheide bei Chorin und besuchten das Ökodorf Brodowin, ein 450-Seelen Dorf mit dem großen Demeterhof inmitten herrlicher Natur.

Die Geschichte des Dorfes Brodowin geht zurück bis in die Bronzezeit. Nach dem 30-jährigen Krieg war es fast vollständig entvölkert und wurde von französische Hugenotten wiederbesiedelt. Hier enstand das erste Naturschutzgebiet Brandenburgs. Seit der Wende wurden die ehemaligen LPG Flächen nach Demeter-Richtlinien bewirtschaftet.

Der Verein Ökodorf Brodowin EV hat 60 Mitglieder und das Ziel Naturschutz ökologische Landwirtschaft, Tourismus und das Dorfleben zu förden. Das Dorf und die Menschen sind sehr offen und freundlich. Bauern und Naturschützer arbeiten eng zusammen und das sieht man: Die Seen sind sehr sauber, es gibt viele Wildblumen, mehr Biodiversität und sogar noch Feldhasen …

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